Fissurenversiegelung – Mehr Schutz vor Karies

Was ist eine Fissurenversiegelung?

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht immer so scheinen mag: Die Mehrzahl unserer Zähne hat keine glatte Kaufläche. Als Fissurenversiegelung wird das Verschliessen von stark ausgeprägten Rillen und Furchen auf Zahnoberflächen meist mittels dünnfliessenden Kunststoffs bezeichnet. Die Behandlung dient dem Schutz vor Karies und ist schmerzfrei.

 

Karies ist immer eine Gefahr …

…für unsere Zähne. Besonders anfällig dafür sind Zähne mit ‚zerklüfteter‘ Oberfläche, in erster Linie also die Backen-  und Mahlzähne. Ihre Fissuren – so werden die Furchen und Rillen genannt – sind oft sehr eng, verwinkelt und tief: ein idealer Schlupfwinkel für Bakterien, zu dem eine Zahnbürste selbst bei sorgfältiger Handhabung nicht vordringen kann. In diesen Nischen setzen sich Speisereste fest. Es bildet sich Zahnbelag. Die in den Fissuren versteckten Bakterien und Zuckermoleküle gehen eine unheilvolle Verbindung ein: Bakterien erzeugen aus Zucker Säure, die den harten Zahnschmelz auflöst. So entsteht besonders bei Kindern und Jugendlichen der sehr häufige Kauflächenkaries.

 

Fissurenversiegelung: wirksamer Kariesschutz

Damit es nicht zur Kariesbildung kommt, werden die Fissuren mit einem schützenden Kunststofffilm wirkungsvoll versiegelt: Die Fissuren sind nun geglättet und verschlossen. Die Bakterien können sich nicht mehr so leicht anheften. Die tägliche Reinigung mit der Zahnbürste ist nun weit effektiver.

Solange die Versiegelung intakt ist, bietet sie der Kaufläche über lange Zeit einen wirksamen Schutz vor Karies. Fissurenversiegelung können vor aufwändigen Füllungen bewahren. Deshalb sollte sie Ihr Zahnarzt regelmässig kontrollieren und gegebenenfalls auffrischen bzw. ergänzen. Langzeituntersuchungen haben gezeigt, dass versiegelte Zähne erheblich seltener Karies bekommen als nicht versiegelte.

 

Wann sollte die Versiegelung erfolgen?

Ihr Zahnarzt entscheidet bei einer Untersuchung, ob eine Versiegelung von Fissuren angezeigt ist und wann die Behandlung erfolgen sollte: Die Zähne sollen dabei grundsätzlic intakt und frei von Karies sein.

– Kinder und Jugendliche: Bei Kindern und Jugendlichen sind Fissurenversiegelungen grundsätzlich sinnvoll, denn ihre Zähne sind besonders gefährdet. Bereits bei den Milchzähnen Ihres Kindes kann sich die Schutzmassnahme empfehlen. Denn von der Gesundheit dieser Zähne profitieren auch die später nachrückenden Zähne. Bei den bleibenden Zähne Ihres Kindes erzielen Fissurenversiegelungen etwa 4 bis 6 Monate nach dem Durchbruch der Zähne den optimalen Erfolg.

– Erwachsene: In bestimmten Fällen kann auch für Erwachsene eine Fissurenversiegelung sinnvoll sein.

Ihr Zahnarzt wird mittels einer Sonde, Röntgenaufnahmen oder andere Methoden die Fissuren und damit den Zustand der Zähne überprüfen.

 

Wie werden die Fissuren versiegelt?

Im ersten Schritt werden die Zähne gründlich gesäubert, von Belägen und Bakterien befreit. Danach wird der zu versiegelnde Zahn rundum mit Watterollen trockengelegt. Die Fissur auf der Kaufläche wird nun mit einem Gel vorbehandelt, danach ein spezieller Kunststofflack aufgetragen. Er fliesst in den feinsten Furchen und Rillen ein und wird dann mit speziellem Licht gehärtet.

Zum Schluss werden Unebenheiten poliert, so dass die Oberfläche des Zahnes glatt und in Zukunft gut zu reinigen ist.

Eine zusätzliche Fluoridierung des Zahnes erhöht die Schutzwirkung.

 

Wer trägt die Kosten?

Für die Gruppe der 6- bis 17-Jährigen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Versiegelung der hinteren grossen, bleibenden Backenzähne. Die Fissurenversiegelung für die übrigen Zähne sowie für die Milchzähne ist keine Kassenleistung.

Gerade bei Kindern und Jugendlichen mit erhöhtem Kariesrisiko sind Fissurenversiegelungen äusserst sinnvoll.

Fragen Sie Ihren Zahnarzt: Er berät Sie gern und informiert Sie darüber, was Sie für den wirkungsvollen Schutz vor Karies für sich und Ihre Kinder tun können.

 

 

Quelle: https://www.kzvn.de/patienten/patienteninformation/broschueren.html